Nach der Frühmesse, dem Frühstück und einem Impuls in der Kirche brachen wir – jetzt den Eifelsteig verlassend - erneut auf, wanderten aus der Aue von Himmerod bergan bis nach Niederkail, wo wir mithilfe unseres guten Geistes, eines Vaters, der schon seit mehr als 10 Jahren auf der Wallfahrt das Gepäck fährt, bis nach Speicher, wo eine leckere Lauchsuppe im Cafe Berrens auf uns wartete. Anschließend führte uns der Weg wieder bergab zur Kyll, der wir 3 Stunden auf dem Radweg bis Daufenbach folgten. Die letzten Meter gab es sogar noch ein Wettrennen, wer als erste das Quartier erreicht. Abends lockerte eine Schülerin mit einer anspruchsvollen Yoga-Sitzung die verspannten Muskeln und Gelenke. Eine weitere Gruppe bereitete sehr schmackhafte Burger zu, die sogar noch für die Mittagspause der letzten Etappe am Freitag reichten, die wir in der Übermittagsbetreuung der Grundschule Trier Biewer zu uns nehmen konnten. Schließlich erreichten wir gegen 16 Uhr unser Ziel die Benediktinerabteikirche St. Matthias, wo uns Bruder Thomas empfing. Unter Glockengeläut nur für unsere Gruppe zogen wir durch den Mittelgang in die Kirche ein, und die Schülerinnen erhielten die Erstpilgerplakette. Nach diesem ergreifenden Moment belohnten wir uns mit dem Besuch einer Pizzeria in der Nähe, um danach zur Ursulinenschule von Trier zu gehen, wo wir in der Turnhalle übernachten und ansonsten den Oberstufenraum fürs Beisammensein und Frühstück nutzen durften.
Am Samstagmorgen sind wir dann zu einer Abschlussmesse nur für unsere Gruppe in der Krypta von St. Matthias zusammengekommen, umringt von den Gebeinen des heiligen Matthias sowie des hl. Eucharius, des ersten Bischofs von Trier. Die Messe wurde von Bruder Hubert, dem vorletzten Gästepater, gehalten, sodass es ein herzliches Wiedersehen gab. Die Wallfahrt der Ursulinenschule wurde in seiner Zeit als Gästepater vor mehr als 20 Jahren durch die Initiative der damaligen Abiturientin Daniela Wirtz ins Leben gerufen und hat sich seitdem gehalten. Bruder Hubert mit einem Schmunzeln: „Um die Zeit geht halt sonst niemand durch die Eifel nach Trier. Die Ursulinen eröffnen jedes Jahr die Pilgersaison!“
Als wir schließlich um 11.30 Uhr im Zug saßen, der uns von Trier über Koblenz nach Köln brachte, lagen etwa 80 km Fußweg hinter uns, etwa 20 km pro Tag. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn alle Wege waren gangbar und geregnet hat es so gut wie gar nicht. Keine offenen Blasen konnten uns aufhalten, keine Gelenk- oder Rückenschmerzen. Das hat dann schon eher ein Infekt geschafft, der uns seit Donnerstag begleitete und der Reihe nach - sogar noch bis zum Wochenende zurück in Köln - belästigte. Die Schülerinnen haben sich super gehalten. Es gab kein Meckern, keine Notwendigkeit, das Aufräumen oder Abwaschen anzumahnen. Keine dauernden Pausen, sodass die Zeiten einfach einzuhalten waren. Wir drei Begleitungen sind sehr stolz auf die Pilgerinnen und sind uns sicher, dass die Eindrücke bei Ihnen und uns weiterwirken.
Bernhard Kalthoff mit Cordula Ortmann und Peter Gorgels