In der anschließenden Oberstufe ist Geschichte ein Wahlfach aus dem Pflichtbereich der Gesellschaftswissenschaften. Es kann als 3-stündigen Grundkurs in der 11 und daran anschließend in der Qualifikationsphase (12 und 13) sowie als 3. oder 4. Abiturfach gewählt werden.
Besonders Interessierte können sich aber im Anschluss an den Kurs in der 11 auch für den 5-stündigen Leistungskurs Geschichte entscheiden, der automatisch zugleich 2. Abiturfach ist. Ein LK Geschichte kommt an unserer Schule seit vielen Jahren regelmäßig zustande.
Die Themen sind im Wesentlichen für Grund- und Leistungskurs identisch. Erwartungsgemäß wiederholen und vertiefen sie Inhalte aus der Sek I. Gemäß dem derzeit im Bildungsgang G8 verbindlichen Curriculum werden im ersten Jahr, der sogenannten Einführungsphase, selektiv Aspekte antiker und mittelalterlicher Geschichte (Römer und Germanen in der Kaiserzeit, Christen und Muslime zur Zeit der Kreuzzüge) in den Blick genommen. Der zweijährige Kurs der anschließenden Qualifikationsphase beschränkt sich weitgehend auf die Zeit seit 1800 und die Probleme der entstehenden, entgleisenden und reifenden nationalen Identität der Deutschen. Wir folgen auch hierbei wieder – gedeckt durch die Freiräume der Richtlinien – einem chronologischen Ansatz, um historische Orientierung zu erleichtern und die Wechselwirkung von ökonomisch-technologischen, gesellschaftlichen und politischen Prozessen zu betonen.
In den Oberstufenkursen Geschichte werden Klausuren geschrieben, wenn das Fach „schriftlich“ belegt wurde. Das ist nicht erforderlich, wenn eine andere Gesellschaftwissenschaft schriftlich belegt ist und Geschichte nicht als gesellschaftswissenschaftliches Abiturfach bestimmt wurde.
Der Aufbau dieser Klausuren ist im Kern immer gleich, was eine systematische Einübung des methodischen Vorgehens erleichtert. Es gibt drei Aufgaben, wobei in der ersten ein vorgelegtes Material bearbeitet werden soll: eine „Quelle“ (etwa ein Brief, eine Rede, eine Karikatur aus der behandelten Epoche) oder ein Auszug aus einem modernen Historikertext, einer aktuellen Gedenkrede etc. In der nächsten Aufgabe muss dieses Material unter bestimmten Gesichtspunkten in seinen jeweiligen historischen Kontext eingebettet werden. Daran schließt sich eine auf das Material bezogene Stellungnahme an, in der die Fähigkeit zu einer eigenständigen, umsichtigen und faktenbasierten Urteilsbildung demonstriert werden soll.
Wie in der Sek I werden bei der Leistungsbewertung außer den Klausuren vor allem die kontinuierliche mündliche Mitarbeit, die häusliche Vorbereitung, Präsentationen und evtl. kurze schriftliche Tests zugrundegelegt. Das Leistungskonzept wird in den Kursen zu Beginn jedes Halbjahres neu in Erinnerung gerufen, auch die besonderen Leistungskriterien für Facharbeiten (als Ersatz für eine Klausur) Geschichte werden mit den Interessenten im Einzelnen besprochen.